Kleine Schritte, großes Ziel: Auf dem Weg zum Schreibenlernen

 

„Guck mal Mama, ich kann meinen Namen schreiben!“ Voller Stolz ragt Ihnen ein Zettel entgegen. Ein schöner Moment, nicht wahr? Aber hätten Sie gewusst, dass der Schreiblernprozess bei Kindern schon viel früher beginnt? Wir haben den „Poeten von morgen“ mal über die Schulter geschaut.

Mit zweieinhalb Jahre: Tschüss Kritzelphase

Der Schreiblernprozess startet bei den meisten Kindern im zarten Alter von zweieinhalb Jahren. Diese ersten Gehversuche äußern sich auf dem Blatt noch etwas ungelenk. Zum Beispiel in gebogenen oder kreisförmigen Linien. Doch der Anfang ist gemacht.

Statt nur ihre Hände und Hand zu bewegen, „schreiben“ jüngere Kinder oft mit dem ganzen Arm. Und das am liebsten auf großen Flächen, die viel Platz zum kreativen Ausprobieren bieten. In diesem Alter ist die Grobmotorik der Hände nämlich meist weiterentwickelt als die Feinmotorik.

Drei bis fünf Jahre: Es nimmt Formen an

Zwischen drei und vier Jahren beginnen Kinder, Formen wie Kreise oder Rechtecke zu zeichnen. Fähigkeiten, die im Kindergarten weiter gefördert werden. So landen schon bald gerade Linien, Kurven, Kreise und Punkte auf dem Papier – die nächsten Schritte auf dem Weg zum Schreibenlernen.

Mit etwa dreieinhalb Jahren werden die Handgelenke der Kleinen beweglicher, erste Wellenzeichnungen entstehen. Immer häufiger findet das Lernen in der Vorschulzeit nun am Tisch statt. Hier werden Kinder gezielt dazu ermutigt, ihre Hände, Handgelenke und Finger zu trainieren. Der Klassiker: Bilder malen. Vielleicht ist Ihnen ja auch schon aufgefallen, dass die Zeichnungen immer detailverliebter werden.

Im Alter von vier bis fünf Jahren beginnen Kinder, die ersten Großbuchstaben zu schreiben. Anfangs noch sehr groß, werden Zahlen und Buchstaben mit der Zeit kleiner und präziser. Übung macht schließlich den Meister.

Ab fünf Jahren: Die eigene Handschrift entsteht

Der nächste große Schritt ist die Schreibschrift. Etwa ab fünf Jahren versuchen Kinder, Buchstaben zu Wörtern zu verbinden – die Anfänge ihrer eigenen Handschrift. Ein spielerisches Herantasten, das jedes Kind nach seinem eigenen Tempo gestalten sollte. Im Grundschulalter, also etwa mit sieben Jahren, werden die Schreibfähigkeiten perfektioniert. Immer sicherer gehen Kinder nun zu Werke. Während dieses Lernprozesses spielen die verwendeten Stifte eine entscheidende Rolle. Nach den ersten Schreibversuchen mit Bleistiften wechseln Kinder schnell zu Kugelschreibern oder Füllern. Ganz wie die Großen entdecken sie dabei all die Möglichkeiten, die ihnen die verschiedenen Stifte bieten.

 

 

Der Text wurde von David Boisdevesys, Ergonom und Produktgestalter bei BIC, und Philippe Kotska, Psychomotoriker, auf seine Richtigkeit überprüft.

 

 

Newsletter: