Herausforderung Schreiben: Darauf sollten Sie achten

 

Erwachsene greifen ganz intuitiv zum Stift. Anders bei Kindern. Bei ihnen muss sich die richtige Stift- und Körperhaltung noch einprägen. Und das ist ein komplexer Prozess. Wie können Sie Ihr Kind dabei unterstützen? Mit ein paar ganz einfachen Basics.

Stifthaltung: Zugreifen, aber wie?

Mit der richtigen Stifthaltung wird flüssiges Schreiben deutlich einfacher. Gerade jüngere Kinder neigen allerdings dazu, den Stift mit der ganzen Hand zu halten. So können sie jedoch keine sauberen Formen zeichnen und bewegen beim Schreiben den gesamten Arm mit. Einige Kinder tendieren zudem dazu, den Stift zu nah an der Spitze anzufassen. Dabei verdecken sie das Geschriebene. Der „Sichtbereich“ spielt beim Schreiben aber eine wichtige Rolle. Darum sollten Kinder sowohl die Spitze des Stifts als auch die Stelle, an der sie das Blatt berührt, immer im Blick haben. Nur so können sie das Geschriebene während des Schreibens überprüfen. Eine wichtige visuelle Kontrolle, die den Kleinen dabei hilft, sich die Buchstaben besser zu merken. Übrigens: Eine fehlerhafte Stifthaltung wirkt sich nicht nur auf das Schriftbild aus. Oft geht sie auch mit einer schlechten Rückenhaltung sowie Muskelermüdung einher.

Körperhaltung: Entspanntes Schreiben

Noch vor der korrekten Stifthaltung steht für Kinder ein weiteres wichtiges Learning an: die richtige Körperhaltung. Ein Beispiel: Liegt das Blatt gerade vor dem Kind auf dem Tisch, dann liegt zumeist auch der Ellenbogen am Körper an. Dadurch wird die natürliche Bewegung der Hand von links nach rechts eingeschränkt. Anders, wenn das Blatt ein wenig schräg platziert wird. So hat das Kind vollkommene Bewegungsfreiheit und kann sein Handgelenk nach Belieben beugen und strecken. Ein großer Vorteil, gerade für die Schreibschrift.

Das A und O für Schreibanfänger: Der passende Stift

Experten sind sich einig: Um Kindern das Greifen zu erleichtern, sollten Schreibstifte einen relativ großen Durchmesser haben. Für kleine Kinderhände zwischen vier und acht Jahren empfehlen sie 8 bis 11 mm. Außerdem muss der Stift bequem zu halten sein und den Kindern ausreichende Bewegungsfreiheit bieten. Heutzutage wird bei einigen Stiftmodellen zusätzlich zwischen Links- und Rechtshändern unterschieden. Ist eine spezielle Griffform denn überhaupt nötig? Wir sind anderer Meinung. Durch die Unterschiede zwischen Links- und Rechtshändern wird den Kindern genau vorgegeben, wie sie den Stift anfassen müssen. Dadurch wenden sie allerdings unnötig Zeit auf, die richtige Positionierung der Finger zu finden.

 

 

Der Text wurde von David Boisdevesys, Ergonom und Produktgestalter bei BIC, und Philippe Kotska, Psychomotoriker, auf seine Richtigkeit überprüft.

 

 

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